Ein Visionär aus Binz

Ulrich Müther

Mutig, mutiger, Müther: Ulrich Müther (1934-2007) aus dem Ostseebad Binz. Seine Bauwerke sind filigran. Wie schwebende Segel überspannen die nur wenige Zentimeter dünnen Hyparschalen aus Spritzbeton große Flächen. Inspiriert wurde Müther von der Natur, von den Muscheln am Strand, aber auch von seiner Leidenschaft, dem Segeln, und von den großen Vertretern des Schalenbaus wie Eugène Freyssinet, Ulrich Finsterwalder, Max Dischinger oder Félix Candela.

Ostseeperle

Die Ostseeperle ist in privilegierter Lage direkt hinter der Düne am Strand von Glowe. Die 20 x 20 Meter große und 7 cm dicke Hyparschale ist asymmetrisch ausgebildet.

Müther-Schale

Sie wurde 1967 von dem Binzer Ingenieur Ulrich Müther als Versuchsschale gebaut und viele Jahre als Buswartehaus genutzt.

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Inselparadies

Wegen seines Panorama-Blicks über die Ostsee und der in die Pilzschale integrierten Beleuchtung war das „Inselparadies“ über Jahrzehnte beliebtes Ausflugsziel.

Buschwartehäuschen

Das Buschwartehäuschen in Buschvitz ist nach einem schweren Sturm entstanden. Es bietet Schutz vor Wind und ist sehr langlebig gebaut.

Das Buschwartehäuschen in Buschvitz ist nach einem schweren Sturm entstanden. Es bietet Schutz vor Wind und ist sehr langlebig gebaut.

Schalenbau

DDR Moderne

Ulrich Müther hat mit seinen Bauten ein bedeutendes Kapitel der Architektur geprägt. Er setzte Kontraste zu den genormten DDR-Plattenbauten. Seine mehrfach gekrümmten Schalen sind Perlen der Ingenieurskunst, bedeutende Beispiele der DDR-Moderne, architektonische Kunstwerke: Planetarien, Messehallen, Bob- und Rennschlittenbahnen, eine Radrennbahn in Havanna, Restaurants. Seine Bauten stehen noch heute in Wolfsburg, Rostock, Altenberg, Oberhof, Helsinki oder Tripolis.

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Ulrich Müther

Die Ostmoderne kommt aus Binz

Mit Ulrich Müther brechen Klischees über den Osten in sich zusammen. War er doch der lebende Beweis, dass die Moderne auch im Osten einen Stellenwert hatte. Seine Leistung wird mit den berühmtesten Schalenbauern der Architekturgeschichte verglichen. Mit seiner Rügener Bautruppe hat er in der ganzen Welt gebaut. Von Libyen bis Wolfsburg.

Müther-Turm

Leicht erhöht mit Ostseeblick

Wie man aus der Not eine Tugend macht, kann man von Ulrich Müther lernen. Für die perfekte Form hat er mit Gummimatten und Ostseesand experimentiert. Und die Spritzbetontechnik verfeinert, weil Beton Mangelware war. So reichte eine dünne Schale aus, um einen stabilen Baukörper zu erzeugen und der Strandaufsicht den idealen Pavillon zu bauen.

Hyparschale

Rechenleistung mit Schwung

Über ein Jahr lang hat der Binzer Ingenieur Ulrich Müther zum Diplom an seiner ersten Hyparschale gerechnet. Doch dann hatte er den Bogen raus und wurde ein Meister des doppelt gekrümmten Schalenbaus. Ein Musterbeispiel dieser Architekturform, die aussieht wie ein Segel im Wind, ist der Schalenbau am Kreisel in der Binzer Hauptstraße.