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Die Binzer Bucht, 11. September 2022

Europas größter

Rastplatz für Kraniche

Wer sie das erste Mal sieht, traut seinen Augen nicht, so exotisch wirken die bis zu 130 Zentimeter großen Vögel. „Grus Grus“, so sein wissenschaftlicher Name. Und weil Rügen zahlreiche Flachwassergebiete besitzt und die abgeernteten Felder ausreichend Proviant bieten, kehrt der Vogel mit dem seidig-grauen Federkleid regelmäßig zu Tausenden hier ein. Ihre Spannweite beträgt zwischen 1,8 und 2,4 Metern. Ab September sammeln sich Vögel aus der Nähe, aber vor allem aus dem skandinavischen Raum im Nordosten, um gemeinsam die Reise nach Süden anzutreten. Die Überwinterungsgebiete der Kraniche liegen in Frankreich, Spanien und zu einem geringen Teil in Nordafrika. Bis zu 2.000 Kilometer können Kraniche ohne Zwischenstopp zurücklegen. Doch Tagesetappen von 10 bis 100 Kilometer sind eher die Regel. Dabei erreichen sie eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 bis 65 Kilometer in der Stunde.

Ab Mitte September oder im Frühjahr kann man die Kraniche zuhauf auf großen Feldern stehen sehen. Doch die Chancen, sie in Ruhe beobachten zu können sind am Größten bei einer Ausflugsfahrt entlang der Rügener Küste oder von einem der Beobachtungsposten, so auf der Halbinsel Zudar oder in Tankow auf Ummanz im Westen der Insel Rügen. Auf dem kleinen Inselchen werden auch geführte Kranichwanderungen angeboten. Teile der Insel Ummanz gehören zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und dieses Gebiet ist einer der größten und bedeutendsten Kranichrastplätze Europas. Hier finden die aus Skandinavien kommenden Tiere ein großes Nahrungsangebot. Außerdem sind die flachen Wasserflächen ein sicherer Übernachtungsplatz für die grau gefiederten Vögel mit den langen Beinen und dem gebogenen Hals. Um die majestätischen Vögel nicht zu stören, sollte man genug Zeit mitbringen. Aber auch beim Wandern oder einer Radtour auf dem gut ausgebauten Wegenetz bieten sich Beobachtungsmöglichkeiten. Wer die Kranichbeobachtungen im Herbst verpasst hat, sollte spätestens im Frühling wiederkommen, wenn die Vögel auf dem Rückweg zu ihren Nistplätzen wieder auf der Insel Ummanz Station machen.

Die Binzer Bucht
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Du kennst die Binzer Bucht durch und durch, zu Land und zu Wasser. Mit allen Ecken und Kanten, Geheimnissen und Schokoladenseiten. Was gibt es also Besseres, als den Reiseführer mal in der Tasche zu lassen und alles über Binz und die Nachbarschaft im O-Ton zu erfahren? Für einen Klönschnack sind die Inselbewohner immer zu haben. Du auch?