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Die Binzer Bucht, 12. Januar 2024

Auf Bernsteinsuche

im Sprockholz

Nach antiken Überlieferungen sind Bernsteine erstarrte Tränen. Als Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Sol, ausnahmsweise dessen Sonnenwagen lenken darf und dabei scheitert, wird er vom Vater zornig in den Bernsteinfluss geschleudert. An dessen Ufer stehen seine Schwestern und erstarren vor Gram zu Schwarzpappeln, aus deren Rinde harzige Tränen fließen. Heute weiß man, das Bernstein aus allen möglichen fossilen Harzen besteht und nicht von der Schwarzpappel stammt, wie viele glaubten. Der so genannte „Bernsteinwald“, der den Baltischen Bernstein lieferte, stand vor 40 bis 50 Millionen Jahren in der Region des heutigen Mittelschwedens.

Die stürmische See

spült ihn an die Küste

Er wuchs in einem Klima, wie es heute in Florida oder Südchina herrscht. Erst später wurde der Bernstein, unter anderem während der Eiszeit, nach Süden und an unsere Strände transportiert. Weil er so leicht ist, wird Bernstein auch noch heute mit stürmischer See an die Küsten gespült. Er bleibt im „Sprockholz“ liegen, dem Spülsaum aus Algen, Holzresten, Muscheln und anderen leichten Gegenständen. Es gibt mehr als 80 Bernsteinarten in der ganzen Welt, doch an der Ostseeküste findet man den Baltischen Bernstein, der auch „Succinit“ genannt wird. Nach den Stürmen aus Nordost oder Ost sieht man die Bernsteinsucher in gebückter Haltung mit einem Stöckchen herumstochern, denn nur auf diese Weise kann man das „Gold der Meere“ entdecken. Wer einen Bernstein gefunden hat, kann seine Brennbarkeit prüfen – doch einfacher ist es, ihn an seiner Kleidung zu reiben, um zu schauen, ob er kleine Papierstückchen anschließend elektrostatisch anzieht. Mit etwas Sandpapier kann man später Rückstände entfernen, um ihn anschließend mit Zahnpasta und Wolllappen zu polieren.

Die Binzer Bucht
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Du kennst die Binzer Bucht durch und durch, zu Land und zu Wasser. Mit allen Ecken und Kanten, Geheimnissen und Schokoladenseiten. Was gibt es also Besseres, als den Reiseführer mal in der Tasche zu lassen und alles über Binz und die Nachbarschaft im O-Ton zu erfahren? Für einen Klönschnack sind die Inselbewohner immer zu haben. Du auch?